S-Bahn wieder in Fahrt bringen

Landes-SPD

„Ingeborg Junge-Reyer und der rot-rote Senat haben gestern die richtigen Schritte gemacht und den Druck auf die Berliner S-Bahn deutlich erhöht“, so kommentiert Michael Müller die gestrigen Äußerungen der Verkehrssenatorin.

Jörg Stroedter und die Berliner SPD unterstützen den rot-roten Senat, die S-Bahn möglichst schnell wieder in Fahrt zu bringen und das Chaos, dass die Berlinerinnen und Berliner seit Monaten nervt, zu beenden:

„Die Berlinerinnen und Berliner verdienen endlich wieder ein stabiles und qualitativ gutes Nahverkehrsangebot.“ Hier sind die DB AG und der Bund als Eigentümer in der Pflicht. Langfristig geht es auch darum zu prüfen, welche Alternativen es zum Betrieb der S-Bahn durch die Deutsche Bahn AG gibt. Hierzu hat Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer jetzt die Prüfung von drei grundsätzlichen Optionen für die Zukunft der S-Bahn angekündigt. Zum einen die wettbewerbliche Vergabe eines Teils des Netzes für die Zeit nach 2017 - wenn der derzeitige Verkehrsvertrag zwischen dem Land Berlin und der Deutscher Bahn AG ausläuft - an andere Unternehmen. Zum zweiten die direkte Vergabe eines Viertels des S-Bahn-Netzes an die BVG. Als dritte Möglichkeit wird der Erwerb der S-Bahn Berlin GmbH durch das Land Berlin geprüft.
Zusätzlicher Druck könnte mit einer Bundesratsinitiative erzeugt werden: Sie soll es dem Bund als Bahneigner ermöglichen, Belange der Bürgerinnen und Bürger beim Bahn-Konzern besser durchsetzen zu können.

Ingeborg Junge-Reyer: „Es muss endlich wieder allen Beteiligten klar werden, dass die Arbeit der DB AG dem Allgemeinwohl zu dienen hat.“
Die bisherige Monopolstellung der Bahn hat mit den technischen Besonderheiten des SBahnnetzes in Berlin zu tun. Tunnelhöhen, Achslasten und Gleichstrom erfordern „Spezialfahrzeuge“, über die derzeit nur die Deutsche Bahn verfügt. Etwaige neue Betreiber könnten bis 2017 bis zu 190 Viertelzüge beschaffen. Damit kann jedoch nur ein gutes Viertel des Angebots der S-Bahn sichergestellt werden.

Die Deutsche Bahn erklärte offiziell bisher, ein Rückzug oder Verkauf der S-Bahn Berlin stehe "für uns nicht zur Debatte“, Senatorin Junge-Reyer: „Berlin hat stets eine kritische Haltung gegenüber dem Börsengang
der DB AG vertreten. Dass wir uns derzeit so intensiv mit den Möglichkeiten des Wettbewerbs auseinandersetzen, liegt auch daran, dass die Bundesländer nur so die Monopolsituation aufbrechen können, um den Bürgerinnen und Bürgern einen guten Nahverkehr zu fairen Konditionen anbieten zu können. Berlin will deshalb, dass der Bund als
Eigentümer der DB AG seine eigenen Eingriffsrechte und -pflichten konkreter definiert und wahrnimmt. Es muss endlich wieder allen Beteiligten klar werden, dass die Arbeit der DB AG dem Allgemeinwohl zu dienen hat. Ähnlich dem Schweizer Vorbild streben wir zudem eine
Verbesserung der Möglichkeiten zur Übertragung regionaler Schienenverkehrsnetze auf die Länder an. Dazu wollen wir auch erreichen, dass die Fahrzeuge insbesondere auf Netzen mit speziellen technischen Anforderungen (wie im Fall der Berliner S-Bahn) den Ländern zur Verfügung stehen können.“

Werkstattkapazitäten bei der S-Bahn vergrößert

Geschäftsführung und Betriebsrat der S-Bahn Berlin haben am 8. Januar ein "Maßnahmenpaket zur Stärkung der betriebsnahen Instandhaltung und Verbesserung des Verkehrsangebots" vorgestellt. Nachdem in der Vergangenheit Werkstätten geschlossen worden waren, sollen sie jetzt wieder in Betrieb genommen werden.
In der Erklärung der S-Bahn heißt es: "Neben der Bestandsgarantie für die Werkstatt Schöneweide bis 2017 wurde zudem der Standort Erkner ebenfalls für die Instandhaltung reaktiviert. Ab 11. Januar 2010 wird stufenweise die betriebsnahe Instandhaltung im Werk Friedrichsfelde aufgenommen. Schließlich wird im Werk Oranienburg zur Zeit ein 24
Stunden-Betrieb aufgebaut." Zudem sollen vorübergehend 160 Mitarbeiter aus anderen Bahnbereichen für die Instandhaltung der S-Bahnzüge eingesetzt werden. Damitt hofft man, "die verkehrlichen Beeinträchtigungen schnell zu beenden und den guten Ruf der S-Bahn
wieder herzustellen“. Allerdings konnte die S-Bahn ihre früheren Zusagen bislang nicht einhalten.

 
 
 

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