Reinickendorfer Schulstadträtin Schultze-Berndt (CDU) vernachlässigt die Gesamtschulen im Bezirk.

Pressemitteilung

Max-Beckmann-Oberschule (Foto: Boson/Wikipedia)

Das Reinickendorfer Mitglied im Abgeordnetenhaus Jörg Stroedter (SPD) kritisiert die Anmeldungen des Bezirks Reinickendorf für die Schulsanierungen im Rahmen des Konjunkturpaket 2 und des 50-Millionen-Sonderprogramms des Berliner Senats zur Schulsanierung. „Die Schulstadträtin Schultze-Berndt vernachlässigt beim Einsatz der Mittel für Schulsanierungen die Gesamtschulen des Bezirks“, erklärt Jörg Stroedter.

Der Bezirk Reinickendorf hat beim Senat eine Liste mit Sanierungsmaßnahmen eingereicht, in der insgesamt 22 Millionen Euro für Baumaßnahmen an den Reinickendorfer Schulen angemeldet werden. Nur etwa 3,5% dieser Mittel sollen an den drei großen Gesamtschulen des Bezirks eingesetzt werden, obwohl etwa 25% der Reinickendorfer Oberschüler eine Gesamtschule besuchen. Für die Reinickendorfer Gymnasien will Frau Schultze-Berndt dagegen mit über 10 Millionen Euro fast die Hälfte der zur Verfügung stehenden Mittel ausgeben. „Ich verstehe diese Ungleichbehandlung nicht“ kritisiert Jörg Stroedter, „zumal die Reinickendorfer Gesamtschulen dringend auf zusätzliche Mittel angewiesen sind.“

Als Beispiel nennt Jörg Stroedter die Max-Beckmann-Gesamtschule in Reinickendorf West, die sich teilweise in einem desaströsen Zustand befindet. So sind die Klassenräume im Altbau seit mehr als 30 Jahren nicht mehr renoviert worden, was zur Folge hat, dass sich zum Beispiel viele Fenster nicht mehr öffnen lassen. Das Dach ist an vielen Stellen undicht, so dass es immer wieder zu Wassereintritt kommt. Eklatante Mängel gibt es auch im Pavillon. Noch gravierender sind jedoch die pädagogischen Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, dass die naturwissenschaftlichen Fachräume völlig veraltet sind und einen zeitgemäßen didaktisch und methodisch angemessenen Unterricht nicht mehr erlauben. „Die Max-Beckmann-Oberschule sollte bereits in den 1980er Jahren vollständig renoviert werden. Die finanziellen Folgen der Wiedervereinigung und die schlechte Berliner Finanzsituation haben die Sanierung bislang verhindert“ erläutert Jörg Stroedter,

„Die Mittel aus dem Konjunkturpaket und dem Sonderprogramm des
Berliner Senats hätten es möglich gemacht, einen Großteil der Mängel nun schnell zu beheben. Es ist schade, dass die Schulstadträtin diese Chance nicht nutzen will.“

Vor allem weil die Max-Beckmann-Schule sich in einem belasteten Stadtteil befindet, wie Jörg Stroedter weiter erläutert. „Reinickendorf West ist ein Kiez, mit schwieriger Sozialstruktur, mit einer größeren Investition an der Max-Beckmann könnte man ein Zeichen setzen, dass der Bezirk sich gerade um diesen Bereich kümmern will.“ Zumal die Beckmann-Schule eine wichtige Rolle spielen wird, wenn es um die Umsetzung der Schulreform von Bildungssenator Professor Jürgen Zöllner geht. „Wenn es um das Ziel geht mit der Sekundarschule mehr Schülerinnen und Schüler zu höheren Schulabschlüssen, also auch zum Abitur zu führen, dann werden die Gesamtschulen, die ja bereits gut funktionierende Oberstufen haben, eine noch größere Bedeutung bekommen. Es ist deshalb ein großer Fehler sie jetzt bei den Mitteln zur Schulsanierung zu vernachlässigen.“

Deshalb fordert Jörg Stroedter das Bezirksamt Reinickendorf auf, die Verteilung der Mittel noch einmal zu überdenken. „Die Bundesregierung und der sozialdemokratische Senat haben einen großen Betrag zur Schulsanierung zur Verfügung gestellt. Jetzt kommt es darauf an, die Mittel sinnvoll und gerecht zu verteilen.“

 
 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 002799596 -

Counter

Besucher:2799597
Heute:276
Online:2