Im Gespräch: Mit Bischof Dr. Markus Dröge

Berlin

Bischof Dr. Markus Dröge, im Hintergrund Jörg Stroedter

Auf Einladung der BERLINER MITTE innerhalb der SPD diskutierten etwa 70 Gäste am Abend des 31. Mai 2010 im Berliner Abgeordnetenhaus mit dem neuen evangelischen Landesbischof Markus Dröge. Im Mittelpunkt stand die Gretchenfrage "Wie hältst du`s mit der Religion?"

Ein Thema, das - wie Jörg Stroedter bereits bei der Begrüßung formulierte - durch die Auseinandersetzung bei der Einführung des Ethikunterrichts zu Belastungen und Verstimmungen zwischen der Berliner SPD und den christlichen Kirchen geführt hat.
Bischof Dröge unterstrich in der Diskussion, dass das Verständnis, was Religion ist und bedeutet, unlösbar mit Kultur und dem Kulturbegriff verbunden sei. Selbstverständlich habe die evangelische Kirche ein Interesse daran, ihren Wertekatalog und ihr religiöses Selbstverständnis in die Gesellschaft einzubringen. Dabei sei ein offener Dialog wichtig, der auch in Zukunft Gemeinsamkeiten und Partnerschaft mit der SPD ermögliche, sagte Dröge.

Jörg Stroedter, der bereits im letzten Jahr eine Veranstaltung mit Dröges Vorgänger, dem ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Huber, in Reinickendorf organisiert hatte, unterstrich, wie wichtig der Dialog zwischen Kirchen und Politik sei. Dies habe sich auch in der Auseinandersetzung mit dem sonntäglichen Ladenschluss gezeigt.

In dieser Debatte hob Dröge die große Bedeutung des Sonntags für "die Strukturierung der Woche" hervor, die auch im OVG-Urteil festgehalten worden sei. Im Übrigen habe der Sonntag auch "als Wahlsonntag eine ganz zentrale Funktion innerhalb der Demokratie."

Weitere Themen der Diskussion, die von den Abgeordnetenkollegen Karin Seidel-Kalmutzki und Torsten Hilse moderiert wurde, waren unter anderem der Afghanistan-Einsatz, die Arbeit der sozialen Wohlfahrtsverbände, die Seelsorge-Arbeit und die Einführung von Privatschulen. Abschließend appellierten alle Beteiligten, die Lizenz des christlichen Radiosenders "Radio Paradiso" doch zu verlängern.

Bericht: Dirk König und Alexander Kulpok

 
 
 

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