Zukunft des Flughafengeländes in Tegel

Pressemitteilung

Stroedter (SPD) nennt Diepgens Vorschläge „realitätsfern“

Der SPD-Wirtschaftsexperte Jörg Stroedter (MdA) hat die Anregung des früheren Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU), den Flughafen Tegel auch nach 2012 offen zu halten, als „realitätsfern“ zurückgewiesen. Diepgen hatte am Wochenende dafür plädiert, keine „unkorrigierbaren Entscheidungen“ zu treffen und Tegel als Reserveflughafen zu sichern.

Stroedter, der im Wahlkreis Reinickendorf für den Deutschen Bundestag kandidiert, verwies darauf, dass Diepgen selbst 1996 mit seiner Unterschrift als Regierender Bürgermeister die „unkorrigierbare Entscheidung“ getroffen habe, den Flughafen Tegel nach Inbetriebnahme des Großflughafens BBI in Schönefeld zu schließen.

Es sei zwar verständlich, sagte Stroedter, dass Diepgen jetzt ohne jede politische Verantwortung den „guten Onkel“ spielen und damit ähnlich wie Reinickendorfs Bezirksbürgermeisterin Wanjura (CDU) mögliche Wählerstimmen gewinnen wolle. Tatsächlich aber stünden Vorschläge, eine Landebahn weiter zu betreiben oder das 466 Hektar große Areal zunächst als „Freifläche für Spaziergänge“ zu erhalten, der Realität und den aktuellen Planungen völlig entgegen.

Stroedter erinnerte Diepgen daran, dass dem Land Berlin ohne neue Ansiedlungen und bei fehlender Nachnutzung des Geländes jährlich erhebliche Kosten entstehen. Demgegenüber habe eine Umfrage der IHK Berlin ergeben, dass nach einer Schließung von Tegel keine Abwanderungsbewegung zu erwarten sei. Zahlreiche Industriebetriebe hätten für das Areal Flächenbedarf für Firmenerweiterungen und neue Ansiedlungen angemeldet, was auf zusätzliche Arbeitsplätze hoffen ließe.

Die Ideen und Vorschläge des Tegel-Architekten Meinhard von Gerkan – der u.a. auch den Berliner Hauptbahnhof entworfen hat – werden von Stroedter unterstützt. Gerkan hatte kürzlich bei einem Symposion in Berlin vorgeschlagen, im Sechseck des Tegeler Terminals ein internationales Zentrum für Klimaschutz, erneuerbare Energien und nachhaltiges Bauen einzurichten.

Zusätzlich sollte nach Auffassung von Stroedter auf dem Tegeler Areal ein Dienstleistungszentrum mit kleineren Betrieben angesiedelt werden. Im Nordostteil biete sich der Bau von familiengerechten Wohnungen an, für die laut Stroedter demnächst Knappheit und erhöhter Bedarf zu erwarten seien. Das Waldgebiet mit dem Flughafensee sollte aufgeforstet und zusammen mit den Grünflächen als Erholungsgebiet genutzt werden. Eine bessere Verkehrsanbindung ist nach Auffassung Stroedters zunächst durch eine neue Buslinie zwischen Scharnweberstraße und Saatwinkler Damm zu erreichen.

Die SPD Reinickendorf hat unter Vorsitz des früheren Stadtrats Rainer Hampel eine Kommission für ein Nachnutzungskonzept in Tegel eingesetzt. Sie will bis zum Sommer 2009 konkrete Ergebnisse vorlegen.

 
 
 

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