Nach der dringenden Aufforderung in der letzten Sitzung sind die Firmen diesmal der Aufforderung gefolgt und beim Beteiligungsausschuss erschienen. Alle heißt der TÜV, Bosch und ROM. Die Steuerung von Siemens war ja schon abgenommen, so dass alle gespannt waren auf den Mängelbeseitigungsfortschritt bei Bosch und ROM.
Zunächst musste noch geklärt werden, wann der Sommer beginnt: Gefühlt schon längst da (FDP), am 1.6.2019, 17:54 Uhr (meteorologisch, Grüne) oder aber wie es im Kalender steht am 21. Juni (astronomisch). Lütke Daldrup machte klar, dass er bei seinen Äußerungen den längsten Tag im Jahr (Sommersonnenwende) zugrunde legt. Damit befindet sich der Prüfstatus im Erwartungskorridor.
Nach Abnahme der Entrauchungsanlage („Das Monster ist gezähmt.“) und der Lüftungsanlage konzentrieren sich die Arbeiten jetzt auf Brandmeldeanlage (Bosch) und die Kabelgewerke (ROM).
Um die Termine halten zu können, hat sich die Flughafengesellschaft mit dem TÜV auf eine Clusterung bei der Mängelaufarbeitung geeinigt. Alle Sicherheitsrelevanten Mängel (Priorität I) müssen zu Beginn der Wirkprinzipprüfung (WPP) beseitigt sein. Die restlichen Mängel können dann sukzessive abgearbeitet werden.
Die eingeplanten Zeitreserven neigen sich dem Ende zu, trotzdem ist ein Abarbeiten der Priorität-1-Mängel bis zum geplanten Beginn der WPP ein sehr engagiertes Unterfangen, was auch der TÜV und ROM so sehen. ROM-Geschäftsführer Schmidt betonte, der BER habe für seine Firma oberste Priorität. Er verwies darauf, dass das bestehende Problem in den Kabelgewerken durch die in Insolvenz gegangene Firma Imtech verursacht wurde und seine Firma alles daran setze, diese Mängel zu beseitigen. Dazu zählt auch das Dübel-Problem, das vom TÜV-Vertreter als Bescheinigungsproblem bezeichnet wurde und man auf die Bescheinigung aus Cottbus warte.
Die Bosch Sicherheitssysteme GmbH Thomas Reinicke hatte 2018 mit der FBB eine Ergänzungsvereinbarung abgeschlossen, die auch Strafzahlungen für nicht gehaltene Termine beinhaltet. Auf den Vorwurf, dass Bosch ja Termine „gerissen“ habe und die Frage, ob dies zu Strafzahlungen führte, reagierte Thomas Reinicke von Bosch äußerst gereizt und meinte er habe keine Termine gerissen und äußere sich auch nicht öffentlich zu Vertragsinterna. Auch Lütke Daldrup schloss sich dem an.
Den Brief des Bundesverkehrsministers Scheuer nannte der anwesende Finanzsenator „wenig hilfreich“. Ich denke, dieser Minister scheint sich als Lobbyist des Münchener Flughafens zu verstehen und nicht als Anteilseigner am BER.
Fazit: Es herrschte verhaltener Optimismus mit Vorbehalten, dass der BER doch noch eröffnet werden wird.