Es gibt ja nichts, was nicht zu toppen wäre. Die schon obligatorische Vorbesprechung in nicht-öffentlicher Runde, die von der Opposition gefordert wurde dauerte dieses Mal fast zwei Stunden. Die Pressevertreter, die Gäste und der geladene Zeuge standen sich vor Tür die Beine in den Bauch, bevor der einzige Tagesordnungspunkt, die Befragung von Ex-Flughafenchef Karsten Mühlenfeld, beginnen konnte.
Im Gegensatz zu den Befragungen der vorherigen Flughafenchefs berief sich Mühlenfeld nicht auf entstandene Gedächtnislücken, sondern gab ausführlich Auskunft – er hatte ja auch offensichtlich eine Mission. Er sei dem Ruf eigentlich nur gefolgt, weil ihm gesagt wurde, dass ein Mann aus der Wirtschaft den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen sollte betonte dann mehrfach sein schlechtes Verhältnis zum Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller und seine mangelnden Kompetenzen in Bezug auf Änderungen in der Struktur der Geschäftsleitung.
Und auch Mühlenfeld musste mit dem weitermachen was ihm seine Vorgänger hinterlassen hatten. Insbesondere das Fehlen eines Generalunternehmers habe sich als großer Mangel erwiesen. Unklar ist, warum er mehrfach die Kompetenz des Bauleiters Marks hervorhob. Entließ er diesen doch gegen den Willen des Aufsichtsrats und ersetzte ihn durch den Ex-Bahnmanager Christoph Bretschneider, was letztendlich zur Aufhebung seines eigenen Vertrages führte.
Schon zu seiner Zeit waren die Kabeltrassen zu 99% fertig nur die Restanschlüsse für die Computerhardware fehlte noch. Die erforderlichen weiteren Gepäckbänder für die zu erwartende Passagierzahl können auch nach seiner Meinung nach der Abnahme des Flughafens durch die Aufsichtsbehörden erfolgen.