Mieter machen ihrem Ärger Luft

Stadtentwicklung

Voller Saal in der Reinike-Fuchs-Grundschule

Die Luft war dünn, die Stimmung heiß. Auf Anregung des Mieterbeirats der Gewobag, Herrn Ulrich Brinsa, hatten der Kreisvorsitzende Jörg Stroedter die SPD-Abteilung Reinickendorf Mitte-West am 5. Oktober 2010 zu einer Mieterveranstaltung mit dem Unternehmensvorstand, Herrn Jellema geladen. Dieser hatte sogleich seine Partner von der Bauleitung mitgebracht, die den ca. 150 Mieterinnen und Mietern, Rede und Antwort zu stehen hatten.

Seit Monaten sind die Miethäuser der Gewobag in der Umgebung Quäkerstraße / Foxweg aufgrund von weitreichenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen eingerüstet. Schmutz und Lärm machen den Anwohnerinnen und Anwohnern „das Leben zur Hölle.“ Die ursprünglich angedachten 15 Tage, die für die Bauarbeiten veranschlagt waren, können „unmöglich eingehalten“ werden. Laut Mieter-Auskünften dauern die Maßnahmen bei einigen Wohnungen nun schon 3 Monate. Dazu kommt „die fehlende Kommunikation mit dem Baubüro und die schlampige Arbeit“, so ein aufgebrachter Anwohner. „Wir leben hier nicht nur im Dreck, wir werden auch als solcher behandelt.“

Für die Reinickendorfer SPD Grund genug, sich dem Thema anzunehmen und den Betroffenen zu helfen. Der Abgeordnete Jörg Stroedter versprach, sich mit jedem einzelnen Betroffenen in Verbindungen setzen, um die Anliegen mit dem Vorstand der Gewobag zu lösen. Auch Sozialstadtrat Andreas Höhne zeigte sich besorgt: „Viele ältere Anwohner halten diese Strapazen nicht aus. Da muss bei so umfangreichen Arbeiten auch etwas Rücksicht auf sie genommen werden.“

Viele Anwohner beschwerten sich aber auch über mangelhafte Verarbeitung und minderwertige Materialien, die in ihren Wohnungen verbaut würden. Außerdem sei die Sicherheit aufgrund offenstehender Wohnungstüren nicht gewährleistet. Für Jörg Stroedter ein altbekanntes Thema, hatte er doch in ähnlichen Veranstaltungen mit der Gesobau im Märkischen Viertel „nahezu die gleichen Erfahrungen“ gemacht.

Doch die Gewobag und ihre Partner zeigten sich offen und einsichtig. „Das Ausmaß war mir in dem Maße nicht bewusst“, räumte denn auch Herr Jellema unumwunden ein und fügte hinzu, dass man die entsprechenden Firmen in Regress nehmen werde und man nun über Entschädigungen für die Mieterinnen und Mieter beraten müsse. Insbesondere für die Gewerbetreibenden müssten „schnell Lösungen gefunden werden.“ In der nächsten Woche solle ein Treffen mit ihnen stattfinden.

Für Uwe Brockhausen, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BVV und Moderator der Veranstaltung, insgesamt ein Erfolg: „Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache.“

 
 
 

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