Fortschreitender Stillstand

Verkehr

Am 14. März tagte der Beteiligungsausschuss des Abgeordnetenhauses in öffentlicher Sitzung. Geladen waren der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft Bretschneider, der Vorstandsvorsitzende Lütke Daldrup und die Finanzchefin Fölster.

In seinem Statusbericht führte der Flughafenchef Lütke Daldrup aus, dass Teile der Entrauchungsanlage und die Brandschutztüren abgenommen wurden. Unkritisch seien dabei die Entrauchungssteuerung (Software weitestgehend geprüft, bis Ende März fertig) und die Feuerlöschanlagen (Sprinkler; Abschlussprüfung im April). Kritisch sind noch die Brandmeldeanlagen, wobei Bosch bis zum 29.3. fertig sein will. Für die Kabel der Sicherheitsstromversorgung nannte die Firma R.O.M. den Juli als Termin. 

Dass der BER zu 95% fertig sei, hören wir allerdings seit langem in jeder Sitzung. Doch  trotz ständiger Abarbeitung von Mängeln wird die Gesamtzahl nicht kleiner. Dies liege daran, dass immer wieder weitere Mängel entdeckt würden. Mit dem TÜV habe man sich auf eine Clusterung geeinigt, die man schrittweise abarbeiten werde. Im übrigen seien die Terminunterschiede zwischen TÜV und FBB zwar vorhanden, aber nicht gravierend. Ob es mit den Firmen Bosch und R.O.M. Bonus-Malus-Vereinbarungen gäbe, wurde bestätigt, Einzelheiten aber in öffentlicher Sitzung nicht benannt.


 

Zum Gutachten von Pricewaterhouse Coopers sagte Lütke Daldrup, dass dieses von der FBB in Auftrag gegeben wurde, er also von den Zeitungsberichten nicht überrascht gewesen sei. Er erklärte, dass der Ansatz zunächst reduziert wurde. Die Lohn- und Kostensteigerungen haben dann die Kosten in die Höhe getrieben. Außerdem seien auch andere Projekte mit dem T2 abgerechnet worden (z.B. Gebäude der Bundespolizei). Dass man dieselben Planungsfehler wie beim Terminal T1 gemacht habe, bestritt Lütke Daldrup allerdings vehement.

Jede Medaille hat zwei Seiten. Das neue Regierungsterminal am BER steht – und wird nicht genutzt. Gleichzeitig hat der Bund klar gemacht, dass für den Empfang von Staatsgästen ein etwas repräsentativeres Gebäude entstehen soll. Das Gebäude böte sich dann zumindest als Kapazitätserweiterung für den BER an. Das Betankungsproblem sei allerdings kein Problem. Wie auf den meisten Flughäfen der Welt braucht man zum Betanken keine Unterfluranlage, aber wenn es gewünscht würde, wäre auch dieses machbar.

Dass das ILA-Gelände ins BER-Konzept eingegliedert werden soll, begrüßte Lütke Daldrup ausdrücklich. Die sehr erfolgreiche Messe findet ja nur alle zwei Jahre statt. In der Zwischenzeit könnten 2-3 Messehallen für die Wintergeräte des Flughafens genutzt werden. Die Außenbereiche stünden als Abstellflächen zur Verfügung. Hinzu käme der Werbeeffekt dieser international anerkannten Messe.

Abschließend wurde noch auf die Verkehrssituation im Raum um den Flughafen eingegangen. Gutachten hätten ergeben, dass nur 5% des Verkehrs durch den Flughafen generiert würden, 95% würde der Pendlerverkehr zwischen Berlin und Brandenburg ausmachen. Dieses prognostizierte Chaos hat also andere Gründe.
 

 
 
 

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