Sitzung des UA BER II am 01.03.2019
Seit 2013 im Amt. Das ist für den BER rekordverdächtig und bringt wenigstens etwas Kontinuität in die Abläufe. In einem war die Finanzgeschäftsführerin Heike Fölster der FBB mit allen bisher geladenen Zeugen einig: Was sie vorfand, hat sie erschreckt. Unter Mehdorn gab es einen Finanzbereich, der 10 Jahre hinter der Entwicklung herhinkte, die sie bei ihren vorhergehenden Tätigkeiten in anderen Bereichen der Wirtschaft kannte. Es gab kein Controlling, kein Risikomanagement, keine vernünftige Buchhaltung, kein effektives Baucontrolling. Es musste alles in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern alles neu strukturiert werden. Ab 2015 mit monatlichem Supporting, jetzt quartalsweise.
Auch Frau Fölster wurde die Frage nach der Einmischung des Aufsichtsratsvorsitzenden in die Geschäftsabläufe gestellt. Sie habe schon den Eindruck gehabt, dass die Politik von Anfang an sehr präsent war (Anmerkung: Berlin, Brandenburg und die Bundesregierung sind die Gesellschafter), aber ein Hineinbestimmen, wie es Mühlenfeld empfand, verneinte sie aber. Die Mitarbeiter der Senatskanzlei hätten bei vielen Sitzungen eher als Beobachter fungiert.
Für eventuelle Schallschutzmaßnahmen ab 2020 habe man keine speziellen Rücklagen gebildet, da man davon ausgehe, dass alle gerichtlichen Auseinandersetzungen geregelt seien und es nur noch vereinzelte Unstimmigkeiten gebe, die regelbar wären. Im Falle des Schallschutzes im Bereich von TXL gehe man davon aus, dass es eine Übergangsregelung gäbe, da der BER 2020 eröffnet würde.
Die Beraterfirma Roland Berger war schon unter Mehdorn hinzu gezogen worden. Die Finanzchefin beurteilte die Zusammenarbeit als sehr unterstützend, was zu einer Verlängerung der Beratertätigkeit führte.
Das Gesamtsystem des BER sei profitabel, so Fölster. Die Einbrüche im ersten Halbjahr 2018 aufgrund der Air-Berlin-Insolvenz seien durch erhöhtes Fluggastaufkommen im zweiten Halbjahr mehr als ausgeglichen worden.