Jörg Stroedter war sichtlich beeindruckt: Über 120 Personen wollten die Veranstaltung zur Nachnutzung des Flughafen Tegels am 21. Juni 2011 im Bernhard-Strässle-Haus (AWO) besuchen. Eilig wurden noch ein paar Gartenstühle von draußen herbeigeholt, trotzdem musste manch ein interessierter Gast im Flur stehen.
Der Zulauf war verständlich: Für die Anlieger bedeutet das Ende des Flugverkehrs auch eine Änderung des Flächennutzungsplans. Waren die „festen Bauten“ bisher mit einer Ausnahmegenehmigung im Grünflächenbereich (Vor den Toren 4) versehen, wird der künftige Bebauungsplan eine weitreichende Wohnbebauung vorsehen. Das hatte Jörg Stroedter bereits bei einer Veranstaltung vor zwei Jahren angekündigt – und Wort gehalten. Damit ist inzwischen rechtsverbindlich geklärt, dass die Kolonien in ihren gewachsenen Strukturen erhalten bleiben können.
Auch für Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer ist dies ein großer Erfolg: „Das haben wir auch dem Engagement der Leute hier vor Ort zu verdanken.“ Einen Blick in die Zukunft wagend, erläuterte sie die Chancen und Potentiale des 2000ha umfassenden Geländes. Die Erforschung neuer Technologien in einem lebenswerten, aber produktiven Ort – das solle Ziel der künftigen Entwicklung von TXL sein. Hierfür werde man eine Entwicklungsgesellschaft benötigen, merkte Uwe Brockhausen, Fraktionsvorsitzender der SPD im Bezirk, an, die von der CDU so nicht gesehen werde. „Baustadtrat Lambert meint, ein Schrotthändler tue es auch. Das zeugt von völliger Ideen- und Perspektivlosigkeit der Reinickendorfer CDU.“
Besonderes Interesse weckten die Konzepte des sogenannten „Werkstattverfahrens.“ Darin werden anschaulich Szenarien und Konzepte entwickelt, wie das Gelände einmal aussehen könnte. Ein Bürger freute sich: „Jetzt haben wir endlich was in der Hand und verstehen, was da tolles geplant ist.“